Der Religionsphilosoph Alan Watts verstarb am 16.11.1973 (Podcast dazu); am 23.9.24 hörte ich erstmals den Begriff “Wilde Kirche” im Deutschlandfunk in einem Gespräch mit dem ehemaligen Franziskanermönch Jan Frerichs, das mich stark an das Buch “Im Einklang mit der Natur” von Watts erinnerte; einen Text, den ich für unbedingt lesenswert halte – auch wenn er nur noch antiquarisch zu bekommen ist.
“Viele Menschen fühlen sich in der institutionellen Kirche nicht mehr zu Hause. Die meisten von ihnen suchen nach anderen Formen und Orten, um ihr Leben in Beziehung zum Göttlichen zu setzen. Selbst suchend hat Jan Frerichs die wilde Kirche wiederentdeckt – denn die wilde Kirche hat es immer gegeben. Ihre Kathedralen sind Wälder, Berge, Täler, Flussufer, Wüsten und der Ozean. Ihre Gläubigen pflegen seit Urzeiten eine innige Beziehung zur Landschaft und zu allen Geschöpfen. Alle sind Geschwister, es gibt keine Hierarchie und keine Dogmatik. Die erste Bibel der wilden Kirche ist die Schöpfung selbst mit ihren Kreaturen, Erscheinungen und Kreisläufen, und es ist eine alte Kunst, diese Bibel zu lesen. Sie ist der Spiegel für unsere Seelen. Es ist Zeit, wieder heimisch zu werden in dieser Kirche.” So ist es zu lesen auf der Internetseite https://www.my-bookstore.net/wilde-kirche-9783843615112
In seinem Buch zum Verständnis der Ganzheit unserer natürlicher Umwelt und dem anderen >Wie<, einem mehr kontemplativen, betrachtenden Geschehenlassen, statt Machen und Performen beim Lieben von Mann und Frau zieht Alan Watts aus der Auseinandersetzung mit der östlichen Philosophie – in Abgrenzung zu überkommenen kirchlichen Vorstellungen – ähnliche Schlüsse wie es Jan Frerichs (ein Interview) aus den Schriften des Franz von Assisi herleitet.
Immer geht es um die Frage, wer sind wir als Menschen; wie wollen wir Mensch sein in dieser Welt, in diesem Universum, in dieser Zeit; wie sehen wir uns zukunftsweisend – als Bewahrer der Schöpfung, als Teil eines unendlichen, naturwissenschaftlich immer besser verstehbaren Ganzen. Die Vorstellung “macht Euch die Welt untertan”, in der die Erde dazu da sei, ausgebeutet zu werden, führte hingegen zu der Idee, die Menschheit sei wie ein Virus, das den Wirt töten könnte. Folglich legt diese Sichtweise nahe, wir müssten besser von diesem Planeten verschwinden.
Wohin wollen Sie? Ist Kooperation oder individuelles Glück sinniger? Wofür wollen Sie ihr Leben einbringen?
Dieses Moped samt Helm war natürlich ein Hingucker auf der Cider World 2024 – der weltweit größten Apfelwein und Cider-Messe. Wie bereits letztes Jahr fand sie wieder im Palmgartenhaus in Frankfurt statt und ich war selbstverständlich auch dieses Jahr wieder vor Ort, um zahlreiche Apfelweine zu probieren. Ihr glaubt gar nicht, wie viele Geschmacksrichtungen es da gibt. Ein Besuch kann ich allemal empfehlen.
Bereits am 26.04. wurden die bekannten Cider-Awards verliehen. Abräumer mit 2 Titeln war Pomologik aus Schweden.
In der Kategorie Cider-Sparkling konnte Virvelvind und in der Kategorie Spirit konnte Ingrid Mario XO den begehrten Award abräumen. Gerne hätte ich euch alle Gewinner einzeln mit Bild vorgestellt, allerdings waren sie leider schon ausverkauft oder erst gar nicht verfügbar. Die weiteren Preisträger waren:
Kategorie Cider-Still:
2023 Apfelwein mit Speierling von Weidmann & Groh aus Ockstadt (Deutschland)
Kategorie Mixet & Flavoured Cider:
2022er Bio Herzbluat von Traumsecco (Österreich)
Kategorie Dessert & Fortified:
Heldre Issider, Helleland Gard (Norwegen)
Kategorie Non-Alvoholic:
Siggi von Krenzers Rhön (Deutschland)
Alle Ergebnisse in der Übersicht sowie die Juroren findet ihr hinter diesem Link. Dort findet ihr auch ein Video von der Preisverleihung.
Auf der Cider-World gibt es aber nicht nur Apfelweine. Obst steht ganz oben im Kurs. So gibt es auch mal einen reinen Birnen-Cider oder einen Ice-Cider. Ebenfalls dürfen Brände, Seccos oder Merchandising-Artikel nicht fehlen. Wer zudem gerne Inspirationen oder neue Rezepte mit Apfelwein braucht, der ist beim Blogger “Bembel uff Tour” goldrichtig aufgehoben. Ich folge ihm bereits von Anfang an und er hat mir schon viele neue, verdammt leckere Ciders und Apfelweine empfohlen. Der frisch gebackene Apfelwein-Sommelier Christoph Walter ist auch auf Facebook und Instagram zu Hause.
Hier folgt jetzt einfach eine Galerie, denn Bilder sagen mehr als Worte.
Bilder: C. Haus wenn nicht anders dabei steht Quelle. eigene Teilnahme
Mir persönlich ist der Text zu mechanisch und zu pädagogisch. Dennoch halte ich das Buch für sehr empfehlenswert und lehrreich. Die Grundidee, dass wir alles, was wir gut machen wollen, gut kennenlernen und üben müssen, macht Sinn. Das gilt für alle Geschlechter – auch wenn das männliche in diesem Buch ein wenig kurz kommt. Aber vieles wird verständlicher, wenn man sich dieses Buch einmal durch den Kopf gehen lässt.
Dania Schiftan ist Dr. phil. in Sexologie und Psychotherapeutin mit eigener Praxis. Ihre Arbeit basiert auf dem Konzept des Sexocorporel, das Sexualität als erlernbar ansieht. Als Expertin für Sex und Partnerschaft hält sie regelmäßig Vorträge und Workshops und ist im Schweizer »Radio 1« zu hören. Beim Jugendsender »joiz« stand sie mehrere Jahre vor der Kamera Frage und Antwort zu den Themen Liebe und Sex. Dania Schiftan lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Zürich.
Dort findet ihr mich jetzt jedes Jahr!!! Am vergangenen Wochenende fand die 15. Cider-World im Palmengartenhaus in Frankfurt statt. – dem Mekka des Apfelweins. Es ist die größte Messe der Welt im Bereich Apfelwein und Cider. Über 100Aussteller aus aller Welt boten dort ihre Produkte zum Probieren an. Bekanntlich sind die Geschmäcker ja total verschieden. So hat mir zum Beispiel ein mit Silber prämierter aus Norwegen so überhaupt nicht geschmeckt.
Wer den Apfelwein liebt, darf diese Messe eigentlich nicht verpassen. Das Palmengartenhaus bietet dazu noch die perfekte Kulisse und ist zudem sehr leicht mit dem ÖPNV zu erreichen.
Auf 2 Etagen gab es alles zum probieren. Ob klassischer Apfelwein mit alleine 32 verschiedenen Ausstellern aus Hessen, Viez wie er im Saarland genannt wird, Apfelbrände & sonstige Obstbrände oder Seccos aller Art. Ob die bei uns bekannten von Possmann und Bembel with Care oder die aus Kanada, Estland, Lettland, Finnland, Norwegen, Schweden, Österreich, Spanien, Slowenien, Frankreich, Luxemburg, Portugal oder Italien – es gab eine Vielzahl von Geschmackserlebnissen und auch die Erkenntnis: Nicht nur wir Hessen können gute Stöffchen herstellen.
Wie bei vielen anderen Messen gibt es auch ein Gastland. Dieses Jahr war es allerdings kein Land, sondern die Streuobstwiese der Mittelpunkt.
Die Streuobstwiese ist eine traditionelle Form des Obstbaus. Auf Streuobstwiesen stehen verstreute hochstämmige Obstbäume meist unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Arten und Sorten. Von den über 3000 Apfelsorten Mitteleuropas sind nur etwa 60 im deutschen Handel. Auf Streuobstwiesen finden sich jedoch noch viele alte Regionalsorten. Sie stellen daher ein wichtiges Reservoir für den Genpool der Kulturäpfel dar.
Streuobstwiesen gehören mit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Die Artenvielfalt ist auf Streuobstwiesen so groß, weil sie mit ihren Bäumen die Eigenschaften lichter Wälder und mit ihrem Unterwuchs die Eigenschaften blühender Wiesen vereinen. Auf einer Streuobstwiese findest Du neben Bakterien und Mikroben sechs verschiedene Tierklassen. Zu ihnen zählen Amphibien und Reptilien, Insekten, Säugetiere, Spinnen und Vögel. Damit viele verschiedene wild wachsende Blumen blühen können, sollte die Wiese je nach Aufwuchs ein bis drei Mal im Jahr gemäht und abgeräumt werden. Alternativ ist auch eine extensive Beweidung positiv für die Artenvielfalt. Extensive Beweidung bedeutet, dass die Tiere nur kurz die Fläche beweiden und dazwischen lange Ruhezeiten liegen, in denen sich die Vegetation von Verbiss und Tritt erholen kann. Die blühenden Wiesen und Weiden sind unverzichtbar für Bienen, Schmetterlinge und viele andere Blüten besuchende Insekten, die wiederum Nahrungsquelle für Vögel und andere größere Tiere sind.
Wie bereits oben erwähnt, gibt es bei uns in Mitteleuropa über 3000 Apfelsorten. Zu den bekanntesten zählen mit Sicherheit Boskop, Golden Delicious, Elstar und Gala.
Wie beim Baum des Jahres, gibt es auch jedes Jahr den Apfel des Jahres. Bereits 2003 war der Heuchelheimer Schneeapfel die Apfelsorte des Jahres.
Weitere alte hessische Apfelsorten sind: Beerbacher Taffetapfel und Himbacher Grüner oder Roter Metternich. Sie kommen nur selten auf unseren heimischen Streuobstwiesen vor. Diese Landsorten sind allerdings meist sehr robust und widerstandsfähig. Sie werden von der Bevölkerung aufgrund ihrer Regionalität und ihrer typischen Eigenschaften in Bezug auf Geschmack und Verarbeitung besonders geschätzt.
Unterstützen kann man diese Hessischen Lokalsorten ganz einfach. Man pflanzt eine solche Sorte oder kauft Produkte aus heimischen Streuobstbeständen.
Weitere Infos zu den alten Obstsorten findet ihr auf der Seite des Pomologen-Vereins.
Zurück zu dem flüssigen Obst. Bereits kurz nach dem Eingang kann man sich für 5€ Pfand ein Probierglas zulegen. Jetzt kann die große Verkostung beginnen. Ganz wichtig: Eine sehr gute Grundlage an fester Nahrung sollte gegeben sein. Es sei denn, man möchte nur die alkoholfreien probieren. Hier könnte ich direkt den Stand der Manufaktur Jörg Geiger empfehlen, die eine Vielzahl an alkoholfreien Obstgetränken dabei hatte. Darunter auch ausgefallene Produkte, wie einen Birnen-Gurke-Quitte Cuvée.
Solche Produkte sprechen mich natürlich immer wieder an.
Was vielleicht beim Bier ein wenig komisch wird, ist beim Apfelwein gang und gäbe. Hier werden unterschiedlichste Komponenten dem Apfelwein hinzugegeben. So auch bei einem meiner Lieblinge. Betzi Cidergeil:
Ob schwarze Johannisbeere, Zitrone, Ananas, Birne, Banane oder ganz neu Citrus Hopfen – diese jungen Menschen probieren immer wieder neue Geschmacksrichtungen aus. Leider nicht auf dem Bild ist der Tropical – mein absoluter Favorit. Ganz neu im Sortiment ist der betzi Hopf (Spritziger Wiesenapfel gehopft mit Citrus-Hopfen und Botanicals.). Wer also mal Abwechslungen gebrauchen kann, sollte bei Ihnen auf der Homepage mit angeschlossen Shop unbedingt vorbeischauen.
Letzendlich kann ich nicht alle Aussteller hier näher vorstellen. Geschmack kann man zudem nicht in so einem Bericht übermitteln. Vielleicht ist das ja auch irgendwann möglich, zumindest für die Nase. Allerdings möchte ich euch einen nicht vorenthalten. Dieser kommt aus Österreich, genauer gesagt aus der Steiermark. Veitlbauer ist sein Name. Er wurde mir gleich von Beginn an vom Blogger Bembel uff Tour empfohlen. Und er sollte recht behalten.
Völlig egal welchen man da probiert hat – ich hatte alle durch – einer leckerer als der andere. Mich haben sie so überzeugt, dass ich auf jeden Fall mal bestellen werde.
Super nette Leute wie überall auf der Cider World. Sei es vorne beim Eingang, an den Ständen oder man fachsimpelt mit wildfremden Menschen, gibt und bekommt Empfehlungen. Alle haben nur das eine Ziel: Verkostung und Neuentdeckungen von leckeren Obstgetränken auf der einen Seite, Kundengewinnung auf der anderen. Was im Falle von Veitlbauer bei mir wunderbar geklappt hat. Man kann übrigens die Produkte auch meist direkt an den Ständen für sich zu Hause kaufen. Dann hat man allerdings hinterher viel zum Schleppen.
Wer nicht mit dem Auto da ist, sondern mit dem ÖPNV und nicht später eine Menge an Taschen mit sich rum tragen möchte, kann auch ganz bequem per Internet im CiderWorld Shop bestellen.
Weitere Angebote auf der CiderWorld sind die sogenannten Master Classes. Diese können gegen einen Aufpreis extra gebucht werden.
Wer sich jetzt noch zum Thema Apfelwein und Cider fortbilden möchte, für den hat die Hochschule Geisenheim das passende Angebot. In Zusammenarbeit mit der CiderWorld Frankfurt bietet sie die Weiterbildung zum Cider Expert an. Zielgruppen sind Produzent/innen aus Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland, Streuobstwiesenverbände , Keltereien und Hobbykelterer und interessierte Privatleute. In 3 Modulen (2 Wochenenden in Geisenheim und Übergabe der Teilnehmerzertifikate auf der CiderWorld´24 Expo) werden lebensmittelrechtliche Grundlagen, und spezifische Einblicke in Inhaltsstoffe, Basis- Technologie, Produktion, Qualitätskontrolle, Sensorik und Marketing von Apfelwein, Cider und weiterverarbeiteten Produkten gegeben. Mehr Infos dazu auf der Homepage der Hochschule. Die neuen Termine für den Kurs sind: 17. + 18.11.2023 / 23. + 24.02.2024 & 27.04. Die Kosten für den Kurs betragen 1290€.
Zum Abschluss des Berichts noch eine Fotogallerie von der Messe. Wer mehr Fotos möchte, sollte dem Blogger Bembel uff Tour auf Facebook und Instagram folgen. In dem Album Cider World 2023 hat er über 150 Bilder von der Messe.
Ein Streuobstaperitifdiverse GeschmacksrichtungenAuch die Possmanns haben einen Sieger im GepäckDie Viezstraße – So wird der Apfelwein im Saarland genannt. Auch Brände waren vorhandenInternationale Ciders von Kanada bis Frankreich und SpanienEin weiterer Gewinner aus KanadaDie Schwaben können auch mit Alkohol, weitere Produkte der Jörg Geiger ManufakturToller Stand – Der Kirschsecco ist der WahnsinnDer Blogger Bembel uff Tourzusammen mit der Kelterei Nagel aus seinem Heimatort Büdingen volle Hütte ab 14 UhrCider aus FrankreichCider aus SüdtirolSlowenischer Cider frisch gezapftFinnischer Cider – links der war am besten