Blackout

Allenthalben wird in den Nachrichten des Jahres 2022 und 2023 vom Blackout – einem Stromausfall in Deutschland – phantasiert, gewarnt und dementiert, da bei der Infrastruktur des Stromnetzes gar nicht möglich.

Marc Elsberg beschreibt auf 800 Seiten in einem als Thriller aufgemachten Roman über einen von Hackern ausgelösten Stromausfall, einen Blackout, in ganz Europa.
Wie verhalten sich da die Menschen – anfangs und wenn längere Zeit nichts mehr geht, keine Heizung, keine Melkanlagen, keine Tankstelle usw. und wie ist es, wenn der Strom längere Zeit weg bleibt?
Auch hier wird die gängige Fassadentheorie, der Mensch sei schlecht – wie vom englischen Philosophen Thomas Hobbes oder dem Italiener Niccolò Machiavelli behauptet, bedient. Angeblich gelten bald die Gesetze des Wilden Westens, jeder ist sich der Nächste, nachdem zu Beginn Hilfsbereitschaft vorherrschte. Die Praxis z.B. aktuell in der Ukraine jedoch zeigt, dass das Chaos ausbleibt und die Menschen sich auch langfristig gegenseitig unterstützen.
Dennoch fand ich das Buch spannend, die realen Probleme, an die man so gar nicht denkt, erhellend und das aufgezeigte Weltbild erschreckend.
Zudem zeigt das Buch auf, dass, je weiter die Digitalisierung voranschreitet, die Systeme und die Gesellschaft um so anfälliger für gezielte Störungen werden. Das ist heute schon Fakt und kostet die Volkswirtschaft jährlich Unsummen.

Der englischer Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph Thomas Hobbes (1588 – 1679) würde sich freuen, sein negatives Menschenbild reproduziert zu sehen, Er schrieb sein Hauptwerk >Leviathan< vor dem Hintergrund dem Englischen Bürgerkrieges (1642–1649) und phantasierte sich einen Naturzustand der Menschen, in dem jeder über jeden herfallen würde (“homo homini lupus = der Mensch ist dem Menschen ein Wolf“), wenn ihm das dünne Laken der Zivilisation = des funktionierenden Staates entzogen würde.
Der Historiker Rutger Bregmann konnte das glaubwürdig widerlegen.