Wenn Eltern sich trennen und ihre Kinder dabei nicht gut begleitet wurden, hinterlässt das bei vielen Menschen Spuren. Das gilt auch für viele andere Situationen vom Geburtstrauma, über Umzüge, Vernachlässigung oder Gewalt, bis zu Krankheit oder Tod eines Elternteils usw.
Meist ist es Erwachsenen gar nicht bewusst, dass manche ihrer belastenden Denk- und Verhaltensmuster mit Themen der Kindheit zusammenhängen – etwa ein geringer Selbstwert, Harmoniesucht, Aggressivität oder das Gefühl, für alles verantwortlich zu sein, und die Sorge, in Beziehungen zu versagen.
Angefüllt mit persönlichen Geschichten und neuesten Erkenntnissen aus Entwicklungspsychologie und Familienforschung zeigt dieses berührende Buch Wege auf, um Belastungen des inneren Trennungskinds zu verarbeiten. Übungen zur Selbst- und Beziehungsarbeit machen Mut, das Leben neu und selbstbewusst auszurichten und emotional unabhängig zu werden. Denn eine wertschätzende und erfüllende Beziehung zu sich selbst und zu anderen ist möglich!
Schlagwort: Psychologie
Was wir glauben, wer wir sind
Glaubenssätze beruhen auf Glauben, sind also ungeprüfte Annahmen über die Welt.
Sie wirken wie ein Wahrnehmungsfilter, der nur das zulässt, was in unserer Weltsicht als stimmig (konsistent) erscheint und unserer eigenen inneren Logik entspricht.
Aber: ist das, was wir glauben, (nicht) zu können oder was wir meinen, tun zu müssen wirklich wahr? Woher kommen diese Vorstellungen?
Psychotherapeutin Nesibe Özdemir schildert in ihrem Buch ›Was wir glauben, wer wir sind‹ in 10 Fallbeispielen, wie es Menschen verändert, wenn sie tief verankerte Überzeugungen erkennen und hinterfragen.
Sie schafft das mit brillant gesetzten Worten auf eingängige, gut verständliche Weise im Erzählungsstil – lehrreich wie unterhaltsam, ohne ins „Fachchinesisch“ oder gar in Ratgeberallüren abzugleiten.
Manches wird vermutlich allen Lesern bekannt vorkommen, so dass Selbstreflexionen schon beim Lesen oder Zuhören ausgelöst werden: Welche meiner Überzeugungen schaden oder fördern? … und vor allem auch: Welche Annahmen liegen darunter und bilden ein in sich für mich stimmiges Glaubenssystem, das Entwicklungsmöglichkeiten behindert?
Im Grunde gut
Sind Menschen im Grunde schlecht oder gut?
Rutger Bregmann kann schlüssig zeigen: Menschen sind “im Grunde gut”, selbst wenn sie schreckliche Dinge tun.
Die gängige Fassadentheorie, der Mensch sei schlecht – wie vom englischen Philosophen Thomas Hobbes oder dem Italiener Niccolò Machiavelli behauptet oder von Psychologen wie Philip Zimbardo aus Experimenten abgeleitet – wird durch vielerlei wissenschaftliche Befunde deutlich widerlegt.
Mir persönlich haben die Argumente wissenschaftlicher Forschung und die Belege, wie früher – ideologisch bedingt – Studien manipuliert wurden oder philosophischer Ideen als theoretische Konstrukte – ohne empirische Befunde – entworfen wurden, eingeleuchtet.
Vor allem wird mit diesem Text gründlich mit einem falschen Menschenbild aufgeräumt, das Ängste befeuert und damit Argumente für Unterdrückung lieferte. Dazu betrachtet Bregman geschichtliche Lebensformen – in frühen und modernen Kulturen – und leitet die Entwicklung der Menschenbilder her, so dass ein schlüssiges Erklärungsangebot entsteht.