Das egoistische Gen

Wer Evolution verstehen möchte, greift hier zum richtigen Text.
In Fortführung kultureller Entwicklung ist dazu auf das Buch “Die Macht der Meme” hinzuweisen.

Richard Dawkins beschreibt die Prinzipien der Evolution.
Gene sind die Grundinformationen in Zellen, die für die Entwicklung von Eigenschaften eines Individuums notwendig sind – auch wenn diese Eigenschaften sich letztlich erst unter bestimmten Umgebungsbedingungen ausprägen – oder eben auch nicht. Die genetischen Baupläne werden von Generation zu Generation weitergegeben, aber eben auch aufgrund der Lebensumstände und durch Mutationen immer weiter modifiziert. Dabei ist Dawkins´ These, dass es Genen ganz egoistisch darum geht, sich selbst zu erhalten. (Natürlich ist eine derartige bewusste Motivation also solche nicht vorhanden; und dennoch zeigt sich dieses Ergebnis als das wahrscheinlichste unter den sinnvoll möglichen.) Denn alle biologischen Organismen dienen vor allem dem Überleben und der Unsterblichkeit der Erbanlagen und sind letztlich nur die “Einweg-Behälter” der “egoistischen” Gene.
Dennoch sind wir Menschen unserem Gen-Schicksal nicht hilflos ausgeliefert. Nach Dawkins Meinung sind wir nämlich die einzige Spezies mit der Chance, gegen ihr genetisches Schicksal anzukämpfen.

Die Macht der Meme

Der britische Biologe Richard Dawkins hatte 1976 in seinem Buch The Selfish Gene = Das egoistische Gen die Prinzipien der Evolutionsbiologie beschrieben.
Susan Blackmore wendet diese Prinzipien auf die Evolution von Worten und damit auf Kultur und unsere Bilder von der Welt (Geist) an.
Worte haben, da sich lebendige Sprache immer weiter entwickelt, unterschiedliche Halbwertszeiten, so dass sich die Entwicklung von Sprachmustern und damit Denkfiguren und Weltverständnis aufzeigen lassen.

Welche Worte und Narrative (Erzählungen) z.B. über die Medien massenhaft verbreitet werden, sich in den Alltagsgebrauch einfügen, hat großen Einfluss darauf, wie Menschen die Welt sehen. Daher sind des zuerst die Rundfunk- und Fernsehanstalten, die Zeitungen und das Internet, das in autoritären Staaten unter Kontrolle gebracht wird. Aber auch in demokratischen Staaten werden aktuell Wortbedeutungen durch Rechtspopulisten umgedeutet oder durch Fake-News oder Verschwörungstheorien Verunsicherungen geschaffen, so dass für viele nicht mehr klar ist, wem man noch glauben kann, was die gesicherte Basis von Wissen ist.
Insofern halte ich es für wichtig, sich darüber klar zu werden, nach welchen Prinzipien bestimmte Sichtweisen sich mit welcher Wahrscheinlichkeit durchsetzen und welche Bedingungen dazu erforderlich sind.